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Plakatmotiv: Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall (1999)

Lachend durchs Weltall

Titel Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall
(Galaxy Quest)
Drehbuch David Howard & Robert Gordon
Regie Dean Parisot, USA 1999
Darsteller

Tim Allen, Sigourney Weaver, Alan Rickman, Tony Shalhoub, Sam Rockwell, Daryl Mitchell, Enrico Colantoni, Robin Sachs, Patrick Breen, Missi Pyle, Jed Rees, Justin Long, Jeremy Howard, Kaitlin Cullum, Jonathan Feyer u.a.

Genre Komödie, Science Fiction
Filmlänge 102 Minuten
Deutschlandstart
13. April 2000
Inhalt

Vier Staffeln lang, von 1979 bis 1982, zog die Crew des NSEA-Raumschiffs „Protector“ ihre Uniform an und zog aus zu spannenden und nicht selten lebensgefährlichen Missionen da draußen im All.
Dann wurde die TV-Serie abgesetzt.

Heute leben die fünf Stars der alten Sci-Fi-Serie „Galaxy Quest“ vor allem von ihren Auftritten bei Conventions vor hunderten von hingebungsvollen und kenntnisreichen Fans, die es schon auch mal wundert, dass Jason Nesmith, der den Commander Peter Quincy Taggart spielte, sich auf seinem Raumschiff weniger gut auszukennen scheint, als sie, die 3-D-Modelle der „Protector“ in ihren PC's haben.

Diesmal taucht allerdings auch eine ganz andere Art von Fan auf: Die Thermier, eine Spezies aus dem fernen Klatu Nebel, halten die TV-Übertragungen der „Galaxy Quest“ für historische Dokumente und glauben, in Jason Nesmith einen echten interstellaren Commander, und in dessen vier von Nesmiths Allüren gänzlich genervten Kollegen echte Bordärzte, Computerexperten und Piloten vor sich zu haben.

Und die Thermier brauchen Hilfe: Ihre Spezies steht kurz vor der Ausrottung durch die üblen Sarris. Während Nesmith noch glaubt, an die Manager irgendwelcher künftiger Conventions geraten zu sein, findet er sich jenseits des Jupiter wieder, konfrontiert mit einer wirklich ekligen außerirdischen Lebensform.

Nach kurzer Verwirrung löst Nesmith diese Konfrontation, ist begeistert davon, endlich wieder der gefragte Held im Mittelpunkt des Geschehens zu sein und holt kurzerhand seine Crew hinterher, deren Begeisterung sich allerdings in sehr engen Grenzen hält.

Kommunikations-Leutnant Tawny Madison, eigentlich Gwen DeMarco, hatte damals die Rolle des blonden Girls auf der Brücke, deren Aufgabe darin bestand, den Kontakt zwischen Computer und Crew aufrechtzuerhalten. Und das ist auf diesem Raumschiff – einem 1:1-Modell der „Protector“ – nicht nötig, da der Computer die menschliche Sprache beherrscht.

Der reptilienartige Bordarzt, Dr. Lazarus, eigentlich Alexander Dane, hatte für die Rolle damals auf immer von seinen Shakespeare-Ambitionen Abschied nehmen müssen und hat noch nie einem Menschen Erste Hilfe geleistet, geschweige denn einer außerirdischen Spezies.

Sergeant Chen, der Maschinist, eigentlich Fred Kwang, konnte in der TV-Serie damals mit einem Kaugummi und einem Nylonstrumpf einen Warp-Generator reparieren und wird dafür von den Aliens besonders verehrt – dabei hat er schon Schwierigkeiten, eine Chipstüte zu öffnen, ohne dass die Hälfte auf dem Boden landet.

Ohne Drehbuch, ohne Regisseur, dafür mit absolut überhaupt gar keiner Ahnung über das Reisen im Weltraum werden die Schauspieler auf das Weltall und dessen Bewohner losgelassen. Ihre einzige Hoffnung ist, dass die Knöpfe, die sie in der Serie damals gedrückt haben, um irgendetwas in Gang zu setzen, in dieser Real-Life-Reproduktion dieselben Irgendwasse in Gang setzen

Was zu sagen wäre

Kaum noch für möglich gehalten kommt hier endlich die Parodie auf all die Science-Fiction-Serien auf Bildschirm und Leinwand. Anders als Mel Brooks einst in der an Star Wars angelehnten Komödie „Spaceballs“ (1987) gehen die Produzenten hier einen Schritt zurück und lassen die Helden die frustrierten Schauspieler sein, die sie tatsächlich sind – diverse Biografien diverser Schauspieler (z.B. „I'm not Spock“) mögen Pate gestanden haben.

Kinoplakat (US): Galaxy QuestEs erweist sich als der clevere Schachzug, gar nicht erst das erzählte Produkt in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das TV-Franchise mit seinen Machern. Das erhöht die Gagrate, schafft mehr Raum für Albernheiten und sorgt für brüllende Lacher im Kino.

Sigourney Weaver (Alien – Die Wiedergeburt – 1997; Der Eissturm – 1997; Copykill – 1995; Der Tod und das Mädchen – 1994; Dave – 1993; 1492 – Die Eroberung des Paradieses – 1992; Alien 3 – 1992; Ghostbusters II – 1989; Die Waffen der Frauen – 1988; Gorillas im Nebel – 1988; Ghostbusters – 1984; "Ein Jahr in der Hölle" – 1982; Alien – 1979; Der Stadtneurotiker – 1977) als blondes Kommunikationsfräulein mit Push-Up-BH beweist, dass sie sich für keinen Scheiß zu schade ist. Ähnlich wie Alan Rickman, der, bevor er als Hans Gruber in Die Hard (1988) entdeckt wurde, in real life tatsächlich ein angesehener Shakespeare-Mime ist.

Dass die Ausgangsstory an eine gewisse Sci-Fi-Serie erinnert, dessen Raumschiff Enterprise Mitte der 60er zu Ehren kam, mag natürlich Zufall sein, ist aber unwahrscheinlich: Tim Allen, der den Commander gibt, sieht James Tiberius Kirk mit seinen Löckchen auf dem kantigen Schädel doch zu ähnlich.

Dass sich dieser Jason Nesmith allerdings so arrogant benimmt und bei seiner Crew ähnlich unbeliebt ist, wie man das gerüchteweise von William Shatner häufig zu hören bekommt, ist sicher reiner Zufall.

Wertung: 11 von 11 D-Mark
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