Nach 13 Monaten im Gefängnis hat es Zeki endlich geschafft und er kann wieder freie Luft atmen. Ein weiterer Grund für seine Freude ist, dass er zwar bei seinem letzten Coup geschnappt, die Beute allerdings nicht gefunden wurde. Die hat seine Freundin Charlie noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
Allerdings … als sie, bewaffnet mit einem Spaten, die Beute endlich wieder ans Tageslicht befördern wollen, müssen sie feststellen, dass genau an ihrem Versteck eine Turnhalle errichtet wurde. Zeki beschließt kurzerhand, sich an der Schule als Hausmeister zu bewerben, um so in Ruhe nach seiner Beute suchen zu können.
Die Direktorin sucht allerdings nur einen Aushilfslehrer, weshalb Zeki kurzerhand mit gefälschten Papieren die Stelle annimmt …
Als Kinofilm braucht so etwas kein Mensch, denn außer, dass Kamera, Schauspieler und die Technik des Filmschnitts zum Einsatz kamen, wird hier weder im Bild noch im Ton Besonderes geboten. Aber zuhause auf dem Sofa im eigenen Plasma-Dolby ist „Fack ju Göthe“ ausgesprochen lustig. Es ist alles dabei, was schon seit den seligen 1950er Jahren zu einer ordentlichen Pauker-Klamotte gehört: Jugendliche, denen die harte Hand fehlt, die aber das Herz eigentlich auf dem rechten Fleck haben, gemeine Streiche, die den lehrer (fast) in die Verzweiflung treiben und dann zur Besinnung, hysterische Lehrkörper und unorthodoxe Lehrmethoden.
Teenager auf einen Schulausflug zu Drogenopfern und Hartz-IV-Empfängern zu schicken, um sie auf das wirklich wahre Leben vorzubereiten, das ihnen blüht, wenn sie nicht lernen, ist scharf. Aber wer darüberhinaus intellektuelle Höhenflüge dieser Komödie aus dem Land der Dichter und Denker erwartet, der hat den Filmtitel nicht richtig gelesen.
Die Ausgangssituation ist komplett Banane. Aber die dient ja auch nur dazu, den Fish out of water zu kriegen – und Deutschlands neuer Herzensbrecher Elyas M'Barek ist in der Filmgeschichte ja nicht der erste, der als harter Hund über irgendeine abstruse Prämisse auf krakeelende Schüler losgelassen wird. Das funktioniert ordentlich. M'Barek („Türkisch für Anfänger“ – 2012; „Fünf Freunde“ – 2012; „What a Man“ – 2011) gibt sehr charmant den Knastbruder mit George-Clooney-Gedächtnis-Tatoo, Karoline Herfurth („Passion“ – 2012; „Zettl“ – 2012; Vincent will Meer – 2010) als engagierte Lehrerin ist extrem süß und Katja Riemann beweist als Schuldirektorin Gudrun, die sich an jeden Strohhalm klammert, ihre ganze Klasse („Ein fliehendes Pferd“ – 2007; „Rosenstrasse“ – 2003; Die Apothekerin – 1997; Bandits – 1997; Stadtgespräch – 1995). Riemann ist überraschend cool.
Alles in allem kein verschenkter Abend für einen Film, der über sieben Millionen Besucher im Kino hatte und damit er erfolgreichste deutsche Film 2013 wurde.
Die Kinoserie über die Goethe-Gesamtschule
- Fack Ju Göhte (2013)
- Fack Ju Göhte 2 (2015)
- Fack Ju Göthe 3 (2017)