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Plakatmotiv (US): The Son of Kong – King Kongs Sohn (1933)
Der Riese als lustige Comicfigur
in einem gemütlichen Abenteuer
Titel King Kongs Sohn
(The Son of Kong)
Drehbuch Ruth Rose
Regie Ernest B. Schoedsack, USA 1933
Darsteller Robert Armstrong, Helen Mack, Frank Reicher, John Marston, Victor Wong, Ed Brady, Cy Clegg, Steve Clemente, Harry Cornbleth, Nathan Curry, F. Garrety, J. Goff, Oscar 'Dutch' Hendrian, Tex Higginson, Noble Johnson, Lee Kohlmar, Ken Kuntz, Ed Lanegan, Jimmy Leon, James B. Leong, Sam Levine, Frank Mills, Frank O'Connor, Claude Payton, Jack Richardson, Edwin Rochelle, Constantine Romanoff u.a.
Genre Abenteuer
Filmlänge 70 Minuten
Deutschlandstart
11. März 1993 (Videopremiere)
Inhalt

In den Monaten, nachdem Regisseur Carl Denham den Riesenaffen King Kong nach New York gebracht hat, wird er nach dessen Abschuss vom Empire State Building von Schadensersatzforderungen geplagt. Um den Forderungen zu entgehen, sticht er mit Kapitän Englehorn, mit dem er bereits zu Kongs Heimat, Skull Island, gereist war, wieder in See.

Auf der Insel Dakang lernen sie die Sängerin Helene und ihren Vater kennen, die ihr Dasein mit einer mäßigen Show bestreiten. Auf Dakang befindet sich auch Kapitän Nils Helstrom, der Denham seinerzeit die Karte nach Skull Island verkauft hatte. Abends sitzen Helstrom und Helenes Vater zusammen und ertränken ihren jeweilen Lebensfrust im Alkohol. Dabei geraten die beiden Streit, in dessen Verlauf der Vater stirbt und das Showtheater abbrennt.

In der Kneipe erzählt Helstrom Denham und Englehorn von einem Schatz, der sich auf Skull Island befinden soll. In der Hoffnung, wieder an Geld zu kommen, steuern Denham und Englehorn gemeinsam mit Helstrom Skull Island an. Während der Fahrt taucht Helene als blinder Passagier auf; Denham bleibt das gespannte Verhältnis zwischen ihr und Helstrom nicht verborgen. Als Helstrom die Schiffsbesatzung zur Meuterei anstachelt, werden er, Denham, Englehorn und Helene in einem Boot ausgesetzt und landen so auf Skull Island.

Nach einem mäßig herzlichen Empfang durch den Stammeshäuptling treffen Denham und Helene auf den Sohn von King Kong und retten ihn mit Hilfe eines Baumstamms aus dem Treibsand. Denham äußert seinen Schmerz darüber, was er Monate vorher King Kong angetan hat.

Sie treffen auch auf weitere Saurier, gegen die wiederum Kong ihnen zu Hilfe eilt. Helstrom gibt zu, dass der angebliche Schatz eine Lüge war. Als Denham in einer Höhle trotzdem einen Schatz findet, wird die Insel auf einmal von einem Erdbeben erschüttert …

Was zu sagen wäre

Der Film wirkt, als hätten sich die Produzenten bei ihrem Dukatenesel entschuldigen dafür, dass sie ihn als solch eine brutale Kreatur dargestellt haben. Nachdem King Kong an den kinokassen ein großer Erfolg war, wollten die Verantwortlichen den Drive nutzen und legten sofort nahe. Nun erzählen sie lockerer, leichter.

An Carl Denham, der ehrgeizige, ja skrupellose Regisseur, nagt nun das schlechte Gewissen, dadurch befördert, dass die halbe Stadt New York ihn verklagt, er pleite ist und sich denkt, hätte ich mal Kong auf seiner Insel gelassen – ganz unten zu sein lehrt Demut. Die Geschichte tändelt vor sich hin, zeigt ein bisschen exotische Regionen und eine fragwürdige Show mit musizierenden Affen, aber so schnell, wie Ernest B. Schoedsack seinen Film nach dem King Kong-Erfolg ins Kino bringen wollte, war für ein ausgefeiltes Drehbuch keine Zeit. Da muss der Zufall helfen. Der heißt Nils Helstrom, ist der Mann, der im ersten film nur mit Namen auftauchte, weil er derjenige war, der Denham die Karte mit der Position von Skull Island verkauft hatte.

Zufällig trifft Denham ihn in Dakang, wo er gestrandet ist. Er ist fortan der Schurke im Stück, der intrigiert, lügt und betrügt – aber eben auch die Geschichte voranbringt. Wegen ihm reisen die Männer und die Frau, die sich ihnen angeschlossen hat, wieder nach Skull Island. Da tauchen dann der große kleine Gorilla, ein Triceratops und ein paar weitere große Tiere auf, die aber wenig Schrecken verbreiten, nicht zu vergleichen mit den Ungeheuern im Vorgänger. Der kleine Kong ist eine herzige, tapsige Comicfigur, die sogar den „Howdi“-Gruß beherrscht

In diesem Film steh eine Romanze zweier Menschen im Vordergrund. Wir sehen Denham und Helene dabei zu, wie sie sich pragmatisch dem Affen nähern, sich mit ihm anfreunden und Helene sich als patente Tierpsychologin erweist. Helen Mack, die die Helene (die im Original Hildy heißt) ist eine Art Gegenentwurf zu der blonden Fay Wray, nicht nur wegen ihrer dunklen Haare. Sie spielt ihre Helen zwischen weichem Mädchen und zielbewusster Partnerin.

Alles in allem ist deser Film, der in Deutschland erst 60 Jahre nach seiner Uraufführung als Videoporemiere auf den Markt kam, ein harmloser Film, der mit 70 Minuten Spielzeit genau die richrtige Länge für einen verregneten Sonntagnachmittag mit exotischen Kreaturen. Aber wenn dann am Ende des sterbenden Riesen Pranke im Meer versinkt, ist das großes Drama.

Wertung: 3 von 6 D-Mark
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