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DVD-Cover: Vendetta – Alles was ihm blieb war Rache
Ein stilles Drama mit
einem stillen Arnold
Titel Vendetta – Alles was ihm blieb war Rache
(Aftermath)
Drehbuch Javier Gullón
Regie Elliott Lester, USA, UK 2017
Darsteller Arnold Schwarzenegger, Scoot McNairy, Maggie Grace, Judah Nelson, Larry Sullivan, Jason McCune, Glenn Morshower, Mariana Klaveno, Martin Donovan, Hannah Ware, Christopher Darga, Teri Clark, Danielle Sherrick, Jeff Panzarella, Aaron Crutchfield u.a.
Genre Drama
Filmlänge 94 Minuten
Deutschlandstart
13. November 2017 (DVD-Release)
Inhalt

Ein tragisches Ereignis verbindet die Leben zweier Fremder untrennbar voneinander: Bei einem Flugzeugabsturz kommen die Ehefrau und die schwangere Tochter von Bau-Vorarbeiter Roman ums Leben.

Zu dieser Tragödie, bei der es keine Überlebenden gab, kam es während der Schicht des Fluglotsens Jake. Ein fataler Fehler führte zu dieser schrecklichen Katastrophe und lässt Roman und Jake traumatisiert zurück. Beide versuchen irgendwie mit den Geschehnissen fertig zu werden, doch eine Spirale aus Schuld und Rache zieht sie tiefer in einen zerstörerischen Abgrund.

Für Roman zählt nur noch ein Gedanke: Er will, dass sich jemand für den Tod seiner Familie entschuldigt und macht sich auf die Suche nach Jake …

Was zu sagen wäre

Der deutsche Titel dieses erstaunlich stillen Films ist crap – zumal Schwarzeneggers Roman keine Rache will. Er will, dass sich irgendjemand entschuldigt, sagt, dass es ihm leid tue. Der Originaltitel, „Aftermath“, trifft besser die Verheerungen, die so eine Katastrophe anrichtet: Romans Familie existiert nicht mehr, Jakes Familie ist auf Null gestürzt und sucht wortkarg zurück ins Leben.

Plakatmotiv (US): AftermathDer Film startete in Deutschland direkt auf DVD/Blu-ray, Arnold Schwarzeneggers große Zeit als Zugpferd für Kinoaction liegen lange zurück (Collateral Damage – 2002; The 6th Day – 2000; End of Days – 1999; Batman & Robin – 1997; Versprochen ist versprochen – 1996; Eraser – 1996; Junior – 1994; True Lies – Wahre Lügen – 1994; Last Action Hero – 1993; Terminator 2 – Tag der Abrechnung – 1991; Kindergarten Cop – 1990; Total Recall – Die totale Erinnerung – 1990; Twins – Zwillinge – 1988; Red Heat – 1988; Running Man – 1987; Predator – 1987; Der City Hai – 1986; Das Phantom Kommando – 1985; Red Sonja – 1985; Terminator – 1984; Conan der Zerstörer – 1984; Conan, der Barbar – 1982; „Kaktus Jack“ – 1979; Mister Universum – 1976; Hercules in New York – 1970)

Die heutigen Arnold-Figuren haben mit diesen Charakteren aus den 1980er/90er wenig gemein. Man mag das bildlich umschreiben mit seinem nackten Hintern, den er einst zeigte (Terminator – 1984) und heute wieder zeigt – es ist derselbe, aber nicht wiederzuerkennen und in Würde gealtert. Nach seiner Zeit als Gouverneur Kaliforniens macht er immer noch – eher selbstironische – Actionfilme (Terminator Genisys – 2015; The Expendables 3 – 2014; Sabotage – 2014; Escape Plan – 2013; The Last Stand – 2013; The Expendables 2 – 2012; The Expendables – 2010), kümmert sich aber auch zunehmend um den filmischen Nachwuchs, produziert so erstaunliche Filme wie Maggie (2015) und jetzt „Aftermath“, ein Film, der sich an die Katastrophe von Überlingen im Jahr 2002 anlehnt. Damals hatte eine Verkettung unglücklicher Lotsenkommandos und widersprüchlicher Sicherheitssystemen dazu geführt, dass im Luftraum über dem Bodensee eine Fracht- und eine Passagiermaschine kollidierten.

Es ist eine Schau, diesen Menschenberg als Witwer in Trauer zu erleben. Gewohnt wortkarg spielt er sehr nachfühlbar den zerstörten Familienmenschen – Elliott Lesters Regie macht es ihm einfach, drängt sich dem immer noch imposanten Kerl in emotinalen Momenten nicht auf, lässt dafür jede Menge Bass im Soundtrack brummen. Nachvollziehbare Ausweglosigkeit.

Wertung: 5 von 8 €uro
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