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Plakatmotiv: Die Truman Show (1998)

Unheimlich realistisch
Kino auf Höhe der Zeit

Titel Die Truman-Show
(The Truman-Show)
Drehbuch Andrew Niccol
Regie Peter Weir, USA 1998
Darsteller

Jim Carrey, Laura Linney, Ed Harris, Noah Emmerich, Natascha McElhone, Holland Taylor, Brian Delate, Blair Slater, Peter Krause, Heidi Schanz, Ron Taylor, Don Taylor, Ted Raymond, Judy Clayton, Fritz Dominique, Angel Schmiedt u.a.

Genre Drama, Komödie
Filmlänge 103 Minuten
Deutschlandstart
12. November 1998
Inhalt

Versicherungsmakler Truman Burbank hat das Gefühl, beobachtet zu werden. Er hat keine Ahnung, wie richtig er damit liegt. Jede Sekunde jeden Tages, vom Moment seiner Geburt an, die ganzen letzten 30 Jahre lang war Truman Burbank der ahnungslose Star der erfolgreichsten Dokumentar-Soap aller Zeiten – sowas wie „Big Brother”, nur dass die hauptfigur nicht weiß, dass sie überwacht von Kameras in einem Container sitzt.

Die wunderbare Sauberstadt Seahaven, umgeben vom Blau des wunderbar sauberen Meeres, die Truman sein Zuhause nennt, ist in Wirklichkeit nichts anderes, als eine Studiokulisse unter einer gigantischen Kuppel. Trumans Freunde, seine Familie – jeder Mensch, den er trifft – sind Schauspieler. Er lebt jede Sekunde seines Lebens unter ca. 5.000 versteckten Kameras.

Eines Tages fällt Truman ein Scheinwerfer vor die Füße; aus heiterem Himmel!

Dieser Vorfall nährt eine ungewisse Ahnung in Truman. Was genau für eine Ahnung? Das kann er auch nicht sagen. Es ist nur … die Menschen benehmen sich immer so gleich. Jeden Tag dieselben Sprüche, dieselben alten Männer, die ihn gegen ein Plakat schubsen … und dann ist da dieser Fahrstuhl, hinter dessen Tür irgendwelche Menschen gerade irgendwas tun … nur nicht in einem Fahrstuhl stehen.

Sein Traum, „Fidschi” am anderen Ende der Welt zu besuchen, wird stärker. Seine Ehe beginnt zu kriseln. Plakatmotiv: Die Truman Show (1998) Truman denkt häufig an seine College-Liebe, die unter mysteriösen Umständen aus seinem Leben verschwand. Und so kommt der Tag, an dem Truman endlich beschließt, „die Welt zu sehen”. Truman hat natürlich nicht mit der Macht von Christof gerechnet, der die Show erfunden hat und sie von Beginn an betreut.

Christof ist Produzent, Regisseur, Show Runner der Truman Show und steht auf dem Standpunkt: „Ich habe Trumans Geburt live einem Milliarden-Publikum in die Wohnzimmer übertragen, ich kann also auch Trumans Tod live einem Milliarden-Publikum in die Wohnzimmer übertragen!”

Willkommen in der „Truman Show”. Und die ganze Welt schaut zu!

Was zu sagen wäre

Was für ein Film! Jim Carrey ("Der Dummschwätzer" – 1997; Cable Guy – 1996; Ace Ventura – Jetzt wird's wild – 1995; Batman Forever – 1995; "Dumm und Dümmer" – 1994; Die Maske – 1994; Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv – 1994; Pink Cadillac – 1989; Das Todesspiel – 1988; "Peggy Sue hat geheiratet" – 1986) und Regisseur Peter Weir ("Green Card" – 1990; Club der Toten Dichter – 1989; Mosquito Coast – 1986; Der einzige Zeuge – 1985) tun sich zusammen, machen einen großen Film und demontieren Carreys Grimassen-Image. Atemlos sitzt der Zuschauer da, staunt über so viel Boshaftigkeit, fiebert mit Truman Burbank, dem dieselben Schicksalsschläge widerfahren, wie vielen von uns – nur sind sie bei Truman nicht Gottgegeben, sondern von Menschenhand designed.

Ed Harris (Absolute Power – 1997; The Rock – Fels der Entscheidung – 1996; Nixon – 1995; Apollo 13 – 1995; Needful Things – In einer kleinen Stadt – 1993; Die Firma – 1993; Glengarry Glen Ross – 1992; "Im Vorhof der Hölle" – 1990; Abyss – 1989; "Der Stoff aus dem die Helden sind" – 1983) gibt als Christof die Vorstellung seiner bisherigen Karriere und hätte hierfür einen Oscar verdient gehabt – am Ende blieb es bei einer Nominierung für die Rolle. Die „Truman Show“ ist auf unheimliche Weise realistisch: Die Ahnung, dauernd und überall überwacht zu werden, der Wunsch andererseits vieler mutmaßlich zu kurz Gekommener, durch Fernsehen endlich berühmt und beliebt zu sein, wird hier hier auf die Spitze getrieben – nicht einmal zehn Jahre später sind Shows dieser Art im realen Leben fast erreicht.

Und der Schlusssatz des Films setzt dem ganzen die Krone auf: „Und was gucken wir jetzt?“ fragen zwei Nachtwächter – vom Drama hinter der Show gänzlich unberührt – als Truman die Kulisse verlässt.

Großes Kino!

Wertung: 11 von 11 D-Mark
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