1. September 1997: Die Nachricht über den Tod der Princess of Wales, Lady Diana, bricht wie eine Schockwelle über die Öffentlichkeit Englands herein. Auf Schloss Balmoral sitzt Queen Elizabeth II. samt Familie, versucht zu verstehen, zu verarbeiten, unfähig, auf die öffentliche Trauer angemessen zu reagieren, die sich in einem größer werdenden Blumenmeer vor Buckingham Palace manifestiert.
Für den neu gewählten Premierminister und Volksliebling Tony Blair hat das Bedürfnis der Bevölkerung nach Unterstützung und Trost durch seine politischen Führungsfiguren zentrale Bedeutung. Innerhalb von Tagen schlagen die unerwarteten Wogen der Gefühle immer höher.
Doch auch Prinz Charles gelingt es nicht, seine Mutter dazu zu bringen, sich über das verstaubte Protokoll hinweg zu setzen. Als sich die Presse endgültig auf die vermeintlich gefühlskalten Royals eingeschossen hat, muss Blair einen Weg finden, um die Königin ihrem Volk wieder näher zu bringen …
Es kommt die Szene, in der Elizabeth alleine im Wald auf einen Hirschen trifft. Beide werden im Moment gejakt. Der Hirsch vom Jäger, die Queen von der Öffentlichkeit. Es ist ein stiller Moment des gegenseitigen Verstehens, Frieden. Ein Magic Moment.
Stephen Frears' Film ist ein wundererbarer Blick durchs royale Schlüsselloch. Queen Elizabeth II: Die sympathische, von allen geliebte Königin, die zum ersten Mal die Stimmung und die Gefühle ihres Volkes falsch einschätzt. Tony Blair: Der junge dynamische Premierminister, hin- und hergerissen zwischen politischem Ehrgeiz und persönlicher Hochachtung für die Monarchin.
Ein bewegender Konflikt – ausgelöst durch den Tod der Prinzessin der Herzen, Lady Diana Spencer – vor dem Hintergrund weltweiter Trauer. Ein Blick hinter die höfische Etikette. Autor Peter Morgan liefert ein ruhiges Porträt, das Frears (High Fidelity – 2000; Mary Reilly – 1996; "The Snapper" – 1993; Ein ganz normaler Held – 1992; Gefährliche Liebschaften – 1988) ohne Effektgedudel umsetzt. Ein packender, menschlicher und humorvoller Film mit einer grossartigen Helen Mirren, die für diese Hauptrolle neben dem Copa Volpi des Filmfestival von Venedig 2006 mit dem Oscar ausgezeichnet worden ist (Anatomie einer Entführung – 2004; "Kalender Girls" – 2003; Gosford Park – 2001; Das Versprechen – 2001; Tötet Mrs. Tingle! – 1999; "Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber" – 1989; Mosquito Coast – 1986; "2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" – 1984; Excalibur – 1981; Caligula – 1979).