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Plakatmotiv: Der Cuba Coup (2001)

Messerscharfe Komödie mit
kubanischem Lokalkolorit

Titel Der Cuba Coup
(Hacerse el sueco)
Drehbuch Eduardo del Llano
Regie Daniel Díaz Torres, Kuba, Spanien, Deutschland 2001
Darsteller

Peter Lohmeyer, Ketty de la Iglesia, Enrique Molina, Coralia Veloz, Mijail Mulkav, Rogelio Blain, Idelfonso Tamayo, Rolando Nunez u.a.

Genre Komödie
Filmlänge 105 Minuten
Deutschlandstart
12. Juli 2001
Inhalt

"Hacerse el sueco" – den Schweden spielen –, das heißt in kubanischer Umgangssprache auch: sich ahnungslos stellen, das Unschuldslamm mimen. Das gelingt dem deutschen Ganoven Björn in jeglicher Hinsicht. Als harmloser schwedischer Literaturprofessor getarnt sucht er Unterschlupf vor der europäischen Polizei in der Touristenmetropole Havanna. Ausgerechnet in einem Polizeihaushalt, bei dem pensionierten Amancio und seiner Frau Concha, findet der Gangster eine Adoptivfamilie. Mehr noch: Er verliebt sich in Amancios Tochter Alicia.

Familie hin, Alicia her … das hält den Mann nicht davon ab, seinen kriminellen Neigungen nachzugehen. Darunter haben auch die einheimischen Straßengangster zu leiden: Der Ausländer nimmt ihnen die Arbeit weg. Da die Polizei versagt, macht sich Havannas Unterwelt unter der Leitung Rigobertos selbst auf die Jagd nach dem unbekannten Konkurrenten – „mit dem Messer” …

Was zu sagen wäre

Eigentlich wollte Peter Lohmeyer nach seinem Erfolg als Hauptdarsteller von "Tropicana" (1998) in Kuba keinen Film mehr machen; er wollte kubanischen Schauspielern keine unnötige Konkurrenz verschaffen. Doch Regisseur Días Torres belehrte ihn eines besseren: Das Kinopublikum wolle den blauäugigen Nordländer wieder auf der Leinwand sehen. Damit lag er goldrichtig.

Mit überwältigender Mehrheit gewann "Hacerse el sueco" bei seiner Weltpremiere auf dem Filmfest in Havanna den Publikumspreis. Und schrieb nebenbei Kinogeschichte: Ein Ausländer als Star des kubanischen Kinos hat es vorher noch nie gegeben. Regisseur Días Torres: „Dass Peter kein Kubaner ist, hatten wir alle bald vergessen. Am Ende passte er manche seiner Dialogtexte sogar eigenständig der Straßensprache Havannas an.

Der Film sprüht vor Lokalkolorit und es ist eigentlich schade, ihn zu synchronisieren. In der kubanisch-deutschen Originalfassung – in der der Sprachunkundige ohne Untertitel natürlich kein Wort versteht – präsentiert sich der Film in einer 1:1-Szenerie des lauten und kriminellen Centro Habana, gedreht an Originalschauplätzen in der Originalsprache, quirlig lebendig und ausgesprochen witzig.

Ein Film für das anspruchsvolle Publikum, das auch mal lachen möchte, wenn es im Kino sitzt.

Wertung: 9 von 11 D-Mark
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