Der amerikanische Westen. 19. Jahrhundert. Der Buchhalter Blake kommt in die Grenzstadt Machine, um eine Stelle in der hiesigen Fabrik anzutreten. Aber er wird vom Hof gejagt, die Stelle ist längst anderweitig besetzt worden.
Blake trifft auf die ehemalige Prostituierte Thel und übernachtet bei ihr. Als plötzlich Thels Ex-Verlobter auf der Türschwelle erscheint und sie ihm zu verstehen gibt, dass sie ihn niemals geliebt hat, zieht dieser seine Pistole und feuert einen Schuss auf Blake ab. Der Schuss trifft jedoch Thel und dringt durch ihr Herz hindurch auch in Blake und verwundet ihn. Blake erschießt daraufhin – nach zwei unbeholfenen Versuchen – den Mann und flieht. Der Mann, den Blake erschossen hat, ist der Sohn des Fabrikbesitzers, der daraufhin drei Kopfgeldjäger anheuert und zusätzlich ein Kopfgeld auslobt.
Ein indianischer Einzelgänger namens „Niemand” findet den bewusstlos zusammengebrochenen Blake und behandelt ihn. Er kann die Kugel, die in Blakes Brust steckt, jedoch nicht entfernen. Später erzählt Niemand Blake seine Lebensgeschichte: Weiße hätten Niemand im Kindesalter als Jahrmarktsattraktion nach Europa verschleppt. Niemand hat einen weiteren Namen, „Exhibitchee”, was in der Übersetzung aus dem Indianischen laut Niemand „der, der laut redet und nichts sagt” bedeutet …
„Dead Man” ist der neue Film von Jim Jarmusch, der durch Filme wie „Stranger than Paradise”, „Mystery Train” und „Night on Earth” eine große Fangemeinde geschaffen hat. Auch hier liefert Jarmusch Kopfkino, lädt ein, jede Einzelheit zu interpretieren.
Spielt der Name „Niemand” („Nobody”) auf William Blakes Gedicht „To Nobodaddy” an, welches im Film ausschnittsweise rezitiert wird. Der angeblich eigentliche Name von Niemand – „Exhibitchee” – klingt ähnlich wie das englische Wort ”exhibition”, das ein Ausstellungsstück oder auch eine Jahrmarktsattraktion bezeichnen kann.
Die filmischen Bilder zeigen eine große Nähe zur Gedankenwelt Franz Kafkas. Kurz: Wer Spaß hat zu rätseln und zwischen die Frames zu gucken, ist hier richtig.