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Kinoplakat: Das fliegende Auge

Die üblichen Verschwörungsrituale
und spektakuläre Helikopter-Stunts

Titel Das fliegende Auge
(Blue Thunder)
Drehbuch Dan O'Bannen + Don Jakoby + Dean Riesner
Regie John Badham, USA 1983
Darsteller
Roy Scheider, Daniel Stern, Warren Oates, Malcom McDowell, Candy Clark, Paul Roebling, David Sheiner, Joe Santos, Ed Bernard, Jason Bernard, Mario Machado, James Murtaugh, Pat McNamara, Jack Murdock, Clifford A. Pellow u.a.
Genre Action, Thriller
Filmlänge 109 Minuten
Deutschlandstart
5. Februar 1983
Inhalt

Officer Frank Murphy ist Veteran des Vietnamkriegs, gehört zur Hubschrauberstaffel des Los Angeles Police Department und gilt als hervorragender Pilot. Er und sein Partner, der junge Polizist Lymangood, werden als Besatzung für den neuen Superhubschrauber „Blue Thunder“ ausgewählt, der den Luftraum über Los Angeles sichern und eine neue Qualität der Verbrechensbekämpfung darstellen soll. Die Maschine ist mit allermodernster Überwachungstechnik und sechs 20mm Bordkanonen ausgerüstet, kann durch Wände sehen, leiseste Geräusche aufnehmen und ganze Häuserblocks dem Erdboden gleichmachen.

Murphy und Lymangood haben jedoch Zweifel an den Absichten hinter dem ursprünglich für das Militär entwickelten „Blue Thunder“. Murphy hatte einige Tage zuvor ohne Wissen seiner Vorgesetzten den Mord an einer Politikerin untersucht, die bei einem vermeintlichen Raubüberfall zu Tode gekommen war; es spricht aber einiges dafür, dass sie einer politischen Verschwörung auf der Spur war. Bei einem späteren Routineflug mit Blue Thunder testen Murphy und Lymangood die Überwachungsfunktionen des Hubschraubers und nehmen dabei ein Gespräch zwischen Colonel F. E.  Cochrane, dem militärischen Leiter des „Blue Thunder“-Projekts, und hochrangigen Politikern auf. Sie wollen im Einwandererviertel von L.A. Unruhen anzetteln und sich so die Gelegenheit verschaffen, Blue Thunders Fähigkeiten unter „Realbedingungen“ zu demonstrieren. Die Verschwörung läuft unter dem Decknamen „Thor“.

Murphy entführt Blue Thunder und im Himmel über Los Angeles entbrennt eine gnadenlose Jagd…

Was zu sagen wäre

Kinoplakat: Das fliegende AugeDie letzte halbe Stunde ist ordentliches Action-Kino mit Helikoptern, die sich über der Innenstadt von Los Angeles Feuergefechte liefern. Die Stunde davor ist die übliche Verschwörungskiste nach Hollywood-Schema F. Die bösen Militärs wollen die totale Kontrolle, schrecken dabei vor Mord nicht zurück, und nur ein Mensch stellt sich gegen sie. Dieser Mann wird gewohnt charmant knarzig gespielt von Roy Scheider („In der Stille der Nacht“ – 1982; „Atemlos vor Angst“ – 1977; „Der Marathon-Mann“ – 1976; Der weiße Hai – 1975; „French Connection“ – 1971) – auch das passt.

Ich kann da im Ernst gar nichts gegen sagen. Das ist sauber und schnörkellos inszeniert. aber es gibt halt so wenig Bemerkenswertes. Das heißt: Zwei Bemerkungen habe ich doch. Der Film liefert ein Bild, das zur Ikone reicht. Da wollen zwei Streifenpolizisten Murphys Freundin auf einer Brücke stoppen, die im Begriff ist, ein für die bösen Militärs unangenehmes Video bei einem TV-Sender abzuliefern. Während der Aktion taucht von unter der Brücke plötzlich mit lautem Getöse Murphy in seinem „Blue Thunder“ auf. John Badham („Ist das nicht mein Leben?“ – 1981; Nur Samstag Nacht – 1977) hat das mit langer Brennweite gefilmt, den Hubschrauber noch mal monströser macht, als der ohnehin schon ist. Die andere Bemerkung betrifft Murphys Freundin.

Diese Kate soll wohl sowas darstellen, wie eine moderne Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Sie ist allein erziehend, findet Murphy ganz toll, der sie aber immer hängen lässt und schließlich in einer Mülltonne nach erwähntem Videotape graben lässt. Sie macht das alles klaglos mit. Die undefinierte Beziehung wirkt noch unglaublicher, als die üblicherweise schmachtenden Frauen, die Hollywood sonst in solchen Filmen gerne unterbringt.

Aber der Hubschrauberkampf am Ende ist aller Ehren wert. Großes Kino.

Wertung: 5 von 9 D-Mark
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