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Kinoplakat: Cube

Viele Würfel in einem Würfel
Tödliche Fallen, Gnadenlos Gut

Titel Cube
(Cube)
Drehbuch Andre Bijelic + Vincenzo Natali + Graeme Manson
Regie Vincenzo Natali, Kanada 1997
Darsteller Maurice Dean Wint, Nicole Deboer, Wayne Robson, Nicky Guadagni, David Hewlett, Andrew Miller u.a.
Genre Horror
Filmlänge 90 Minuten
Deutschlandstart
13. Juli 1997
Inhalt

Drei Männer und zwei Frauen – einander fremd – finden sich in einem bizarren, scheinbar endlosen Komplex gleichartiger, würfelförmiger, metallischer Kammern wieder. Sie wissen nicht, wie sie hierher gekommen sind, wer sie hergebracht haben könnte – oder Warum. Eines ist klar: Sie müssen einen Ausweg finden, denn ohne Wasser und Nahrung können sie höchstens zwei Tage überleben.

Die kleine Schicksalsgemeinschaft, bestehend aus dem Cop Quentin, der mathematisch begabten Schülerin Leaven, der Ärztin Holloway, dem Autisten Kazan, dem Ausbrecherkönig Rennes und dem Durchschnittsbürger Worth, muss auf der Suche nach einem Ausweg jedoch feststellen, dass in den Würfeln perfide tödliche Fallen auf sie warten.

Bald liegen die Nerven blank und die Masken fallen. Als die Situation zu eskalieren droht, macht die Gruppe eine weitere schreckliche Entdeckung …

Was zu sagen wäre

Wow! Was für ein Film. Low Budget, ausgestattet mit einfachsten Mitteln – für die zahlreichen verschiedenen Würfeldekorationen wurde lediglich die Farbe des Lichts gewechselt – und die klassische Hitchcock-Eröffnung: Harmlose Durchschnittstypen finden sich in aussichts- und sinnloser Situation wieder. In bester Horrortradition demonstriert Storyboard Artist Vincenzo Natali in seinem Regiedebüt, wie mit unbedeutend kleinen Budgets bedeutend effektvolle Schocks gezaubert werden können.

Ein Film, der menschliche Schwächen bloß legt und geichzeitig die menschliche Stärke feiert. Ein zynischer Film, der seine „Laborratten” kalt zerhäckselt, verbrennt, in Säure auflöst oder zerquetscht und zusieht, wie es die Überlebenden unerbittlich vorantreibt, verzweifelt die Lehre aus dem Erlebten filternd. Eine Geschichte über die Suche nach dem Sinn des Lebens. Erst im Verlauf wird die Komplexität der Geschichte deutlich – und irgendwer im Autorenteam muss Mathematiker sein …

Wenn nach 91 Minuten der Vorhang fällt, ist alles gut? Der Sinn des Lebens ist der Nicht-Sinn? Der akademisch ausgebildete Vorstandsvorsitzende hat, auf seinen Überlebensinstinkt reduziert, keinen Vorteil gegenüber dem ungelernten Hilfsarbeiter; Mensch ist gleich Mensch. Andere müssen da komplizierte Doktorarbeiten verfassen, um zum selben Schluss zu kommen.

Großes Erzählkino also, vorangetrieben durch atemlose Spannung. Ein Meisterwerk, angesiedelt zwischen der klassischen Paranoia der „Twilight Zone” und dem Splatter des frühen George A. Romero.

Wertung: 11 von 11 D-Mark
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