In den letzten Tagen der kalifornischen Vorwahlen 1996 hat Präsident Bill Clinton seine Nominierung als Kandidat der Demokraten so gut wie in der Tasche, Bob Dole ebenso bei den Republikanern. Dass sich zur selben Zeit auch der amtierende US-Senator Jay Bulworth zur Wiederwahl in Kalifornien stellen muss, geht eher unter.
Gut und schlecht gleichermaßen: Seit Tagen hat er weder gegessen noch geschlafen, hadert mit seiner langweiligen Kampagne („Wir stehen auf der Schwelle zu einem neuen Jahrtausend”) und mit sich selbst. Nach einem Nervenzusammenbruch arrangiert Bulworth einen Selbstmord: Er bezahlt einen Auftragskiller, ihn, Bulworth, auf dem Höhepunkt der abschließenden Wahlveranstaltung zu erschießen. Hintergrund ist eine dann fällige, üppige Lebensversicherung für seine Tochter.
Aber Bulworths geplante Hinrichtung hat zwei unerwartete Folgen: die Freiheit, endlich überall die Wahrheit sagen zu können und Nina, eine Farbige, die von Aktivisten in den 60ern erzogen wurde und einfach … hingebungsvoll ist. Mit neuer Lebensfreude muss Bulworth jetzt „nur noch” den Killer stoppen, den er selbst auf sich angesetzt hat …
Die tragische Farce wirft einen satirischen Blick auf Rassen- und Klassenunterschiede in den USA, auf die Hintergründe von Kampagnen-Finanzierung und die Macht von Geld und Medien.
Warren Beatty, immer noch ein einflussreicher Player in Hollywood (Bugsy – 1991; Dick Tracy – 1990; "Ishtar" – 1987; "Reds – Ein Mann kämpft für Gerechtigkeit" – 1981; Der Himmel soll warten – 1978; Bonnie und Clyde – 1967) ruft zum großen Rundschlag gegen die Politik und für den Menschen im Politiker. Ein ausgezeichnetes Ensemblestück, in dem Halle Berry ("Beverly Hills Beauties" – 1997; Einsame Entscheidung – 1996; "Die andere Mutter" – 1995; Flintstones: Die Familie Feuerstein – 1994; "Boomerang" – 1992; Last Boy Scout – Das Ziel ist Überleben – 1991; "Jungle Fever" – 1991) ein weiteres ihrer Überraschungs-Stücke bietet.