Buchcover: Dan Brown – Diabolus
Flaches Frühwerk eines
späteren Bestsellerautoren
Titel Diabolus
(Digital Fortress)
Autor Dan Brown, USA 1998
aus dem Amerikanischen von Peter A. Schmidt
Verlag Bastei-Lübbe
Ausgabe Gebunden, 5241 Seiten
Genre Thriller
Website dan-brown.de
Inhalt

Die kryptographische Abteilung des US-Geheimdienstes NSA verfügt über einen geheimen Super-Computer, der in der Lage ist, innerhalb kürzester Zeit jeden Code (und somit jede verschlüsselte Botschaft) zu knacken. Der Rechner kommt zum Einsatz, wenn Terroristen, Drogenhändler und andere Kriminelle ihre Pläne mittels codierter Texte verschleiern und die Sicherheit der USA auf dem Spiel steht.

In der Vergangenheit konnten die Kryptographen täglich hunderte von Codes knacken - bis zu dem Tage, als Diabolus zum Einsatz kommt: Ein mysteriöses Programm, das den Super-Rechner offenbar überfordert.

Der Entwickler des Programms droht, Diabolus der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Würde dieses Programm zum Verschlüsselungs-Standard werden, wäre der erfolgreichen Verbrechensbekämpfung der NSA über Nacht die Basis entzogen.

Die Mitarbeiter des Geheimdienstes setzen alle Hebel in Bewegung, das drohende Desaster zu verhindern …

(aus dem Klappentext)

Was zu sagen wäre
Diabolus

Mein zweiter Roman von Dan Brown, nachdem ich von Illuminati als flotter Lektüre für Zwischendurch angetan war.

Hier war die wenige Luft schnell raus.Die ganze Geschichte zäht sich dahin, irgendwann ist alles ganz anders, als es am Anfang den Anschein hatte, ein Professor an einer Uni ist smarter, als die besten Killer der Welt, die man auf ihn ansetzt und – wie später auch in Browns Illuminati – beträgt der erzählte Handlungszeitraum etwa 24 Stunden.

Die Bedrohung der USA durch einen unknackbaren Code wirkt verstaubt. Die Story ist, als ich sie lese, aber auch neun Jahre alt - in Computerzeit gemessen sind das mehrere Jahrtausende. Dabei ist vieles vorhersehbar und dazu quälend unspritzig erzählt. Manchmal hat es seinen Grund, dass Verlage Bücher nicht verlegen. Dann nämlich, wenn diese schlecht sind. Im vorliegenden Fall lässt sich feststellen, dass ein schlechtes Buch auch nicht gut wird, wenn dessen Autor es Jahre später durch weitere Romane zum gefeierten Bestsellerautor geschafft hat.

Richtig flott wird es erst auf den letzten 30 Seiten. Aber die beweisen nur, dass Dan Brown ein paar Thriller im Kino gesehen und sich dort die Schnitttechnik abgeguckt hat, die die Spannung hoch hält.

Dieser ominöse unknackbare Code hat nur im Deutschen den religiösen Namen "Diabolus" - im Original heißt er (ebenfalls wie der Roman) „Digital Fortriss“. Der Lübbe-Verlag erhofft sich erkennbar, von Browns religiös unterfütterten Bestsellern Illuminati und Sakrileg zu profitieren, indem sie optisch Geschwisterschaft herstellen.

Ich habe Diabolus vom 2. bis 16. Februar 2006 gelesen.