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Plakatmotiv (US): Black Legion – Geheimbund Schwarze Legion (1937)
Humphrey Bogart als tragische Figur
in eijnem bewegenden Freiheitsdrama
Titel Geheimbund Schwarze Legion
(Black Legion)
Drehbuch Abem Finkel + William Wister Haines + Robert Lord
Regie Archie L. Mayo, USA 1937
Darsteller Humphrey Bogart, Dick Foran, Erin O'Brien-Moore, Ann Sheridan, Helen Flint, Joe Sawyer, Clifford Soubier, Alonzo Price, Paul Harvey, Dickie Jones, Samuel S. Hinds, Addison Richards, Eddie Acuff, Dorothy Vaughan, John Litel u.a.
Genre Crime, Drama
Filmlänge 83 Minuten
Deutschlandstart
29. August 1964
Inhalt

In einer Fabrik im amerikanischen Mittelwesten ist die Stelle des Vorarbeiters vakant. Die meisten Arbeiter glauben, dass der erfahrene Frank Taylor die Stellung bekommen wird. Frank und seine Familie feiern am Abend den Aufstieg. Doch am nächsten Morgen erfährt Frank, dass die Direktion Joe Dombrowski zum Vorarbeiter ernannt hat.

Franks Kollege Cliff Summers sieht den Ärger, den die Entscheidung in Frank ausgelöst hat. Da Dombrowski ein polnischer Einwanderer ist, schlägt Summers vor, dass sich Frank der „Schwarzen Legion“ anschließt, die das Ziel hat, alle Ausländer aus dem Land zu jagen. Bei der ersten Aktion wird Dombrowskis Hühnerfarm niedergebrannt und die Familie aus der Stadt gejagt.

Plakatmotiv (US): Black Legion – Geheimbund Schwarze Legion (1937)Nun wird Frank zum Vorarbeiter. Die Gründer der Legion zwingen ihn aber dazu, mehr Zeit für ihre Ziele aufzubringen und junge Leute als Mitglieder zu rekrutieren. Dieser Konflikt führt dazu, dass Frank seine Stellung als Vorarbeiter an seinen Nachbarn Mike Grogan verliert.

In der Nacht greift die Legion Grogan an. Der Arbeiter Ed Jackson, der Grogans Tochter Betty geheiratet hat, verdächtigt Frank, mit der Sache zu tun zu haben. Er spricht mit Franks Frau Ruth, die ihren Mann mit den Vorwürfen konfrontiert …

Was zu sagen wäre

Ein gruseliges Gleichnis darüber, wie leicht sich ein Mensch zum Bösen verführen lässt. Dieser Film von 1937, wenige Jahre, nachdem in Deutschland die Faschisten unter Adolf Hitler ihr Terrorregime aufgezogen hatten, erzählt von einer Gruppe amerikanischer Faschisten, die unter schwarzen und weißen Kutten mit Totenkopfsymbol Jagd auf eingebildete Feinde der amerikanischen Freiheit machen – Zuwanderer, die angeblich Arbeitsplätze wegnehmen, Geschäftsleute, die ihre Waren günstiger anbieten als einheimische Händler, Männer, die ihre Frauen schlagen.

Diese Schwarze legion hat es in den USA als Splittergruppe des Ku-Klux-Klans in den 1930er Jahren wirklich gegeben. Dennoch versteht sich dieser Film nicht als Dokumentation, sondern eher als Essay, die New York Times nannte ihn nach Erscheinen einen filmischen Leitartikel zum Thema Amerikanismus. Die Handlung ist in großen Schritten erzählt. Alles geht sehr schnell – Frank wird nicht befördert, er kommt zum Geheimbund, Frank wird befördert, überhebt sich an der Position, verliert den Job, beginnt zu trinken, seine Frau verlässt ihn mit dem gemeinsamen Sohn.

Plakatmotiv (US): Black Legion – Geheimbund Schwarze Legion (1937)Vornehmlich über die Dialoge, wenig durchs Bild, wird klar, dass Frank jede Nacht erst spät von den Treffen des Geheimbunds heimkommt, der seine Mitglieder sehr fordert. In einer kurzen Zwischensequenz, die an Zynismus kaum zu überbieten ist, wird deutlich, dass die obersten Bosse dieser Legion das Thema Fremdenhass lediglich als Aushängeschild nutzen, um unzufriedene kleine Leute zu Mitgliedsbeiträgen und zum Kauf überteuerter Kostüme und Waffen zu bringen.

Humphrey Bogart spielt einen dieser kleinen Leute, die sich verführen lassen, weil sie ihr gutes Recht durch erfolgreiche Zuwanderer verletzt sehen und dabei übersehen, dass ihre Vorfahren einst selber Zuwanderer in die Vereinigten Staaten waren. Wie falsch die Kuttenträger liegen, wird im tragischen Schicksal Frank Taylors deutlich, der seinen besten Freund von hinten erschießt und dafür sein Leben im Zuchthaus beenden wird – nicht bevor der Richtzer ein flammendes Plädoyer für Freiheit und Gleichheit von der kanzel hinunter nahezu frontal die Kamera spricht.

Wertung: 6 von 6 D-Mark
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