Im Auftrag des britischen Bankiers Matherson wird eine Truppe von fünfzig schwerbewaffneten Söldnern aufgebaut, um im afrikanischen Zembala den gestürzten und gefangengenommenen Regierungschef Limbani zu befreien. Man erhofft sich dadurch, die großen Vorkommen an Kupfer ausbeuten zu können. Der in die Jahre gekommene Colonel Allen Faulkner leitet die Operation mit der Hilfe einiger kampferprobter alter Freunde, darunter Shawn und Rafer, der einen kleinen Sohn hat.
Die Söldnerarmee springt terminlich vorgezogen nachts aus einer Lockheed C-130 Hercules über dem Zielgebiet in Zembala ab. Der eine Teil befreit Limbani in einer Kommandoaktion, der andere Teil erobert einen nahe gelegenen Flughafen. Die geplante Ausreise aber scheitert. Matherson hat mittlerweile kein Interesse mehr an der Befreiung, statt dessen mit der derzeitigen Regierung einen Vertrag über die Schürfrechte der Kupfervorkommen geschlossen …
Ein Kommandofilm in der Tradition von Filmen wie Where Eagles dare oder Guns of Navarone. Andrew V. McLaglen, Spezialist für harte Männer in harten Situationen ("Geier kennen kein Erbarmen" – 1973; Chisum – 1970; Die Unbesiegten – 1969; Bandolero – 1968; Der Weg nach Westen – 1967; Der Mann vom großen Fluss – 1965; McLintock – 1963), hat ihn aufgeladen mit dem Zynismus, den die Zeit nach den genannten Filmen eben mit sich gebracht hat. Ein Film aus einer Welt, in der Banker die Macht haben, in Afrika ein Regime zu stürzen. Politik ist eine Frage des Geldes.
Harte Männer. Das ist schnell klar. Richard Burton (Die Schrecken der Medusa – 1978; "Equus – Blinde Pferde" – 1977; Exorzist II – Der Ketzer – 1977; Im Morgengrauen brach die Hölle los – 1971; Königin für tausend Tage – 1969; Agenten sterben einsam – 1968; Der Widerspenstigen Zähmung – 1967; Wer hat Angst vor Virginia Woolf? – 1966; Der Spion, der aus der Kälte kam – 1965; Die Nacht des Leguan – 1964; Cleopatra – 1963; Der längste Tag – 1962; Das Gewand – 1953) verhandelt nicht. Er fordert bei zwei ordentlichen Glas Whiskey – und beruhigt seinen Auftraggeber, dass er nüchtern bleibe während des Jobs. Eine Sonderregel besage, dass seine Leber dereinst mit Sonderehren bestattet werde. Richard Burtons dämonischer Blick. Seine schnarrende Stimme. Hart. Straight. Trübe Vergangenheit. Keine Zukunft. Dazu Roger Moore, der mit James Bond seine TV-Karriere auf die Leinwand verlagert hat und hier seinen Killing Job mit Zigarre im lockeren Mundwinkel erledigt ("Abrechnung in San Franzisco" – 1976; "Bleib mir ja vom Leib" – 1975; "Gold" – 1974; "Ein Mann jagt sich selbst" – 1970; "Tödlicher Salut" – 1969).
Und Richard Harris, altgedienter Haudegen zahlreicher Abenteuer- und Actionfilme (Orca, der Killerwal – 1977; Cassandra Crossing – 1976; Robin und Marian – 1976; 18 Stunden bis zur Ewigkeit – 1974; "Cromwell – Der Unerbittliche" – 1970; Der Mann, den sie Pferd nannten – 1970; "Die Bibel" – 1966; Meuterei auf der Bounty – 1962; Die Kanonen von Navarone – 1961). Loyalität wird groß geschrieben. Es sind alte Männer mit alten Werten. Am Ende ihrer Laufbahn. Von Beginn an liegt ein Hauch von Abschied über dem Film, ohne dass ein Orchester auf der Tonspur fiedeln muss.
Hardy Krüger (Die Brücke von Arnheim – 1977; Barry Lyndon – 1975; Das rote Zelt – 1969; Das Geheimnis von Santa Vittoria – 1969; Der Flug des Phoenix – 1965; Hatari! – 1962; Taxi nach Tobruk – 1961) übernimmt als abgebrannter Südafrikaner Pieter die Rolle des zu bekehrenden Rassisten in diesem rassistisch angehauchten Kino. Er mag keine Schwarzen, tötet sie aber auch nicht gerne, sofern sie ihm nichts getan haben. „Moraldiskussionen unter Söldnern“, stöhnt Roger Moore, „wer hätte das gedacht?“ Pieter verfolgt keine moral-politischen Ziele, er will nur das Geld für eine Farm in Afrika. „In Afrika bedeutet `Freiheit’ nur ein anderer Despot.“ „Wir müssen Euch die Vergangenheit vergeben und Ihr uns die Gegenwart“, mahnt ihn dann der befreite Limbani. Diese Szenen sitzen wie ein Fremdkörper auf diesem Film, weil sie so gar nicht zum Genre des Söldnerfilms passen; aber wie schon die breit diskutierte Sinnfrage in den Guns of Navarone sind es dann eben diese breiten Diskussionen, die "Wildgänse" zu einem Besonderen in seinem Genre machen. Er ist mehr als die Ansammlung alternder Stars – zumal ja Roger Moore seine zweite Karriere – BondJamesBond – gerade erst startet.
Es ist ein Comando-Movie alter Schule inklusive testosteronhaltiger Männlichkeitsriten, angereichert mit den Erfahrungen der späten Sechziger Jahre, in denen die US-Army lernen musste, dass ihre Regierung sie wohlfeil hängen lässt, wenn das opportun erscheint und das British Empire begann, vergangener Glorie nachzutrauerern. So sind die britischen Söldner hier tapfer, selbstlos und charakterfester als gesichtslose Hundertschaften einer Spezialtruppe namens "Simbas" und sie sterben einen heldenhaften Tod, den wir im Kinosessel trauernd begleiten.
Der Film war an den Kinokassen sehr erfolgreich, wurde allerdings sehr zwiespältig aufgenommen, nicht nur wegen der Apartheidspolitik in Südafrika, wo die meisten Außenaufnahmen entstanden, sondern auch wegen der rücksichtslosen Vorgehensweise der Filmhelden, die ohne Bedenken Gas-Granaten einsetzen. Hardy Krüger distanzierte sich später von seiner Beteiligung an dem Film, weil der Schwerpunkt beim Filmschnitt verändert worden sei – weg von dem eigentlichen politisch-sozialen Konflikt hin zu einer, vor allem in der Endphase, von Actionszenen dominierten Darstellung. Der Trailer von 1977 warb mit der Aussage: „50 stahlharte Söldner, sie fliegen wie die Vögel, sie kämpfen wie Schakale – Töten ist ihr Geschäft.“
Wikipedia ergänzt: Als Wildgänse bezeichnete man Iren, die im 17./18. Jahrhundert in europäischen Armeen kämpften. Viele junge Iren mussten die Insel nach verlorenem Kampf gegen den Oranierkönig und seine Jakobiten verlassen. Die erfolgreichste Wildgans war Peter Graf von Lacy. Colonel Mike Hoare, der militärtechnische Berater des Films, stand dabei als britischer Offizier Pate, denn seine Söldnertruppe im Kongo (5 Commando) wurde zumindest ideell in Anlehnung an die historischen Wildgänse aufgebaut.
Inhalt des Filmes ist die Befreiung eines Staatspräsidenten aus politischer Gefangenschaft. Der direkte Bezug lässt sich zum Kongo ausmachen, wo in den 1960er Jahren sowohl Patrice Lumumba als auch Moise Tschombé entführt wurden und in den Händen ihrer politischen Gegner ums Leben kamen. Man kann unterstellen, dass der Film eine fiktive Befreiungsaktion zur Rettung Tschombés beschreibt, und es gab nach dessen Entführung und Gefangenhaltung in Algerien zumindest gerüchteweise auch Bestrebungen, einen ebensolchen Coup mit bezahlten Söldnern durchzuführen. Im Vorspann des Films ist ein Foto Tschombés zu sehen, und auch die in der Rückblende gezeigte Entführung des Flugzeugs mit Präsident Limbani an Bord ist eine deutliche Anspielung auf das Schicksal Tschombés.
Laut der Special-Edition-DVD des Films (unter Making of) soll 1968 eine alte Douglas DC-3 Dakota in Rhodesien gelandet sein. An Bord waren nach Gerüchten ein schwarzer Präsident und zahlreiche tote und verletzte Söldner. Obwohl es am darauf folgenden Tag in der afrikanischen Presse stand, wurde die Geschichte nie bestätigt.