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Kinoplakat: American Pie – Wie ein heisser Apfelkuchen
Die Mutter aller US-Furz- und Rülps-Filme
zwischen unappetitlich und wundervoll
Titel American Pie – Wie ein heißer Apfelkuchen
(American Pie)
Drehbuch Adam Herz
Regie Paul Weitz, USA 1999
Darsteller Jason Biggs, Jennifer Coolidge, Shannon Elizabeth, Alyson Hannigan, Chris Klein, Eugene Levy, Natasha Lyonne, Thomas Ian Nicholas, Chris Owen, Tara Reid u.a.
Genre Komödie
Filmlänge 95 Minuten
Deutschlandstart
6. Januar 2000
Inhalt

Hoffnungslos unerfahren, aber angefüllt mit Hormonen, die volle Lotte durch die Gegend rasen und verzweifelt einen Ausgang suchen, haben vier High-School-Freunde vor, ihre Unschuld zu verlieren. Denn ausgerechnet der unbeliebte Sonderling Sherman hat geschafft, was Jim, Jason, Kevin, Oz und Finch bisher verwehrt blieb: der erste heiße Sex! Eine peinliche Schmach für die vier männlichen Jungfrauen, die schon seit langem unter ihrem Ruf als sexuelle Versager leiden.

Vom boshaften Spott ihrer Mitschüler genervt, schließen sie einen verzweifelten Pakt: Bis zum Abschlussball in wenigen Wochen will jeder von ihnen seine Unschuld verlieren. Sex ist ja schließlich angeblich genauso einfach, wie das Auswechseln einer Glühbirne. Zu ihrem Entsetzen jedoch stellen die Vier fest, dass die weiblichen Objekte ihrer Begierde bei diesem Thema ein gewaltiges Wort mitreden. Die ersten Erfahrungen werden ihnen also durch jede Menge peinlicher Rückschläge verdorben.

In dieser Situation wird ein heißer Apfelkuchen zum sexuellen Anschauungs- und Teststück …

Was zu sagen wäre

Der Klassiker! Ursprung aller Furz-Rülps-Sperma-trink-High-School-Komödien, die die Kinos in den Nuller-Jahren des 21. Jahrhunderts heimsuchten. Die Produzenten heißen Chris Moore, Warren Zide, Craig Perry und Chris Weitz. Sie legten den Grundstein für ein erfolgreiches Franchise. Ursprünglich war der Film lediglich als Hommage an die weitgehend in den 1980er Jahren gedrehten und mit Sexualwitzen und angedeuteten Schweinereichen durchsetzten High-School-Komödien wie Breakfast Club (1985), Das darf man nur als Erwachsener (1984), Ich glaub' ich steh im Wald (1982) oder „Ich glaub', mich tritt ein Pferd” (1978) gedacht. Und dann brachte American Pie, der nur elf Millionen US-Dollar gekostet hatte, weltweit rund 235 Millionen US-Dollar ins Box Office. Im Endeffekt sorgte American Pie für ein kurzzeitiges Revival dieses Genres, das neben anderen die eigenen Fortsetzungen, „Road Trip”, „Party Animals” und viele weitere Filme nach sich zog.

Die Kritiken waren eindeutig, als der Film 1999 in die Kinos kam: „Anspruchslos-infantile Teenager-Komödie”, nölte das Lexikon des internationalen Films. „Die sagenhaft frivole Entjungferungsposse setzt einen neuen Höhepunkt in der High-School-Sex-Komödie„, stellte das Magazin „Focus” fest. Filmspiegel.de schimpfte über „Vulgärklaumauk als saublöde Kompensation für verklemmte Seelen”. Die Medien mit der jüngeren Zielgruppe sahen das anders … offener: „Saukomisch und gnadenlos geschmacklos” (TV Movie); „Zum Kaputtlachen” (Bravo); „… abgefahrene High-School-Komödie … geht humormäßig in die gleiche Richtung wie Verrückt nach Mary” (VIVA - Film ab). Im Jahr 2000 wählten die Leser des Magazins „Total Film” „American Pie” zum sechstbesten Comedyfilm aller Zeiten.

In der Tat: Wenn sich der Pulverdampf der Kulturbeflissenheit gelegt und man das Werk mit zeitlichem Abstand betrachtet, längst wissend um die Unausweichlichkeit dieser Furz-Filme, dann ist „American Pie” ein schöner, sentimentaler Quatsch, der die Schulzeiten in gleichermaßen düsterem wie strahlendem Licht verklärt.



Wertung: 8 von 11 D-Mark
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